Die Anzahl der Unterbrechungen pro Stromkunde lag 2019 bei 0,25 Unterbrechungen (2018: 0,28). „Drei von vier Kunden haben im gesamten Jahr keine Unterbrechung erfahren“, heisst es weiter. Was dem Verband auch wichtig ist: Die Spannungseinbrüche sind auf „gleichbleibend niedrigem Niveau geblieben“ und haben nicht zugenommen. Das ist ein wichtiger Indikator für Industrie und Gewerbe, da Spannungseinbrüche, oftmals Kurzschlüsse, Geräte und Anlagen beschädigen können.
International steht Deutschland auf einem Spitzenplatz
Im internationalen Vergleich steht Deutschland gut da. Legt man den sogenannten Saidi-Wert (System Average Interruption Duration Index) zugrunde, belegt Deutschland einen Spitzenplatz. Besser als Deutschland schneidet im Jahr 2018 Südkorea mit einer Unterbrechungsdauer von 5,4 Minuten ab, schlechter aber zahlreiche andere Industriestaaten wie Österreich (25 Minuten), Japan (51,6 Minuten) oder China (54 Minuten). In den USA fiel der Strom im Jahr 2017 im Schnitt sogar 110 Minuten aus.
Allerdings fordert der VDE FNN einen zügigen Netzausbau aufgrund der Zunahme der erneuerbaren Energien, damit die Netzbetreiber weiterhin eine hohe Versorgungssicherheit sicherstellen können. Denn wegen fehlender Leitung und Engpässe konnten die deutschen Netzbetreiber im Jahr 2018 rund 3,5 % des Bruttostromverbrauchs nicht ins Netz einspeisen. Die Folge: „Die Entschädigungen, die Netzbetreiber an die Anlagenbetreiber zahlten, lagen 2018 im hohen dreistelligen Millionenbereich.“
Die jährliche Störungs- und Verfügbarkeitsstatistik des Verbandes basiert auf Angaben von Netzbetreibern. Die Daten repräsentieren rund 75 % des deutschen Stromnetzes und „sind für sämtliche Spannungsebenen repräsentativ“.